Tolosanisches Reich

Tolosanisches Reich
Tolosanisches Reich,
 
lateinisch Regnum Tolosanum, nach der Hauptstadt Tolosa (heute Toulouse) benanntes Reich der Westgoten mit Kerngebiet in Südwestgallien, 418 durch Foederatenvertrag zwischen König Wallia (415-418) und Rom entstanden. Erster Herrscher und eigentlicher Begründer war Theoderich I. (418-451). Das Tolosanische Reich erstreckte sich nach den Eroberungen König Eurichs (466-484) von der Loire im Norden über Spanien bis zur Meerenge von Gibraltar; 475 von Rom als unabhängig anerkannt. Mit der Niederlage Alarichs II. gegen den Frankenkönig Chlodwig I. (507 in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers) und dem Ende des Tolosanischen Reichs setzte der Niedergang der westgotischen Herrschaft in Gallien ein, die sich erst nach Narbonne und an die Mittelmeerküste, schließlich nach Spanien (Zentrum Barcelona, dann Toledo) verlagerte.

Universal-Lexikon. 2012.

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